Werbemittel – früher und heute

aktualisiert am 20. Oktober 2023 4 Minuten zu lesen
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Die Idee von Händlern, ihr Warensortiment für alle ersichtlich zu machen, ist schon uralt. Man findet Steininschriften mit diesen Inhalten in verschiedenen Kulturen. Werbung, wie wir sie heute kennen, entwickelte sich in Folge des Buchdrucks, als Massenveröffentlichung einfacher wurde. Erst 200 Jahre später im 17. Jahrhundert wurde mit dem Erscheinen der ersten Tageszeitung in Leipzig jedoch ein Meilenstein für die Entwicklung der Werbemittel gelegt. Immer mehr Werbeanzeigen füllten dieses Massenmedium.

 

Werbemittel im Rückspiegel

Erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts begann man, nicht mehr nur nüchtern auf einzelne Produkte hinzuweisen, sondern den Kunden direkter anzusprechen, bei den Beschreibungen zu übertreiben und insgesamt werbender aufzutreten. In diesem Zuge kristallisierte sich nach und nach auch das Bewusstsein für unterschiedliche Zielgruppen heraus. Der Drucker Ernst Litfaß erfand zum besseren Bekanntmachen in dieser Zeit die nach ihm benannte Säule für Plakatwerbung.

Um die Jahrhundertwende herum gab es erstmals große Werbekampagnen, um Marken zu etablieren. Bekannt sind beispielsweise Maggi und Nivea, die bis heute noch synonym zu den eigentlichen Produkten verwendet werden. Immer mehr wurden Einzelprodukte nicht mehr von der Realität losgelöst dargestellt, sondern in Szenen aus der Lebenswelt der Menschen eingebunden, um deren Begehren zu wecken. Besonders der Fortschritt des Films brachte in diesem Bereich neue Möglichkeiten mit sich.

Heute nimmt die Onlinewerbung und zunehmend auch die Werbung für Mobilgeräte eine große Rolle ein. Aber auch die Verteilung von Werbeartikeln ist nach wie vor gefragt. Es haben sich verschiedenste Strategien ausdifferenziert, um den Kunden auf sich aufmerksam zu machen.

 

Heutige Werbemittel im Vergleich

Fernseh- und Radiospots besitzen zwar eine hohe Reichweite, sind aber auch sehr teuer. Deshalb werden sie auch nur von einer geringen Anzahl Unternehmen genutzt. Jeweils ein Viertel deutscher Unternehmen nutzt zur Kommunikation mit dem Kunden Plakate und Tageszeitungen. Außerdem werden Online-Werbung wie Banner, Anzeigenschaltungen in Fachzeitschriften und die Teilnahme an Messen und Ausstellungen dazu verwendet. Am häufigsten kommt jedoch das Verteilen von Werbeartikeln zum Einsatz. Dieses Mittel wird fast von der Hälfte aller Firmen verwendet. Die Daten stammen aus einer Untersuchung der DiMA im Auftrag des GWW, bei der hauptsächlich Kleinstunternehmen befragt wurden.

Nachhaltige Werbung

Ein großer Vorteil von Werbeartikeln gegenüber vielen anderen Werbemitteln ist, dass sich der Kunde im Normalfall beim ersten Kontakt über sie freut, wohingegen ihn die anderen Mittel eher stören. Radiowerbung unterbricht zum Beispiel seine eigentliche Tätigkeit des Musikhörens. Dasselbe spielt sich im Fernsehen ab, wenn der Film für die Werbung pausiert. Je nach der Gestaltung von Online-Werbung unterbricht auch diese sein Tun. Die Annoncen in Zeitungen und Zeitschriften sind zwar nicht ganz so störend, einen Mehrwert bieten sie aber nicht und nehmen Platz weg, an dem aus Sicht des Kunden auch interessante Inhalte stehen könnten.

Der Werbeartikel hingegen ist ein Geschenk, das der Kunde zuhause oder auf der Arbeit benutzen kann. In hoher Qualität kann er lange Zeit verwendet werden und sorgt so für nachhaltige Werbung. Besonders attraktiv macht ihn sein gutes Preisleistungsverhältnis, denn Streuartikel sind sehr günstig zu haben. Zu den bei den Kunden beliebtesten gehören Stifte, Shirts, Kalender und Taschen.

Unternehmen versuchen aber ihre Kunden so individuell wie möglich anzusprechen, damit der Artikel auch seinen Zweck erfüllt. Oftmals geben Kunden, die selbst nichts mit dem Werbeartikel anfangen können, diesen aber noch an Freunde und Bekannte weiter. Es empfiehlt sich deshalb sogar, einem Kunden mehrere zukommen zu lassen. So übernimmt dieser die Aufgabe der Verteilung.

Quelle: GWW – Werbeartikel-Monitor

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