mein-Monteurzimmer.de aus Fulda – Existenzgründung im Onlinebusiness

aktualisiert am 20. Oktober 2023 4 Minuten zu lesen
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„In Deutschland gründen ist wie in den Krieg ziehen!“ Die Geschäftsführer von mein-Monteurzimmer.de Bastian und Christopher Nitzschke aus Fulda kennen die Herausforderungen von Gründungen im Online-Business und erläutern ihre Erfahrungen im harten Wettbewerb von Internet-Suchportalen.

 

Von den typischen Hürden der Unternehmensgründung können die beiden Brüder Bastian und Christopher Nitzschke aus Fulda ein Lied singen. Im September 2013 ging ihr Internet-Portal mein-Monteurzimmer.de online, ein Service, mit dessen Hilfe Handwerker auf Montage das passende Zimmer an ihrem Einsatzort finden können. „Wir kamen aus der Branche und erkannten den Bedarf“, sagt Bastian Nitzschke, der gemeinsam mit seinem Bruder als Disponent bei einem Personaldienstleister tätig war.

Täglich recherchierten die Brüder im Netz nach der günstigsten Unterkunft für die Mitarbeiter im Außeneinsatz. Dabei fiel ihnen auf, dass auf keinem Portal diese Art von Unterkünften schnell und effizient aufgelistet wurde. „Dann kam uns die Idee, eine eigene Plattform ganz nach unseren Vorstellungen und Erfahrungen zu entwickeln“, erinnert sich Christopher Nitzschke. Nach einem Jahr Vorbereitungszeit war es dann soweit.

Der Startschuss von mein-Monteurzimmer.de war gefallen. Mittlerweile verzeichnet das Portal das größte Angebot speziell für Monteurunterkünfte in Deutschland und konnte sogar den Hessischen Gründerpreis 2014 gewinnen. Das deutschlandweit größte Angebot an Unterkünften für Monteure bezieht sich auf die Gesamtanzahl von kostenpflichtigen und kostenfreien Unterkunftseinträgen im Angebot von mein-Monteurzimmer.de.

Doch bis es soweit war, mussten einige Fallstricke im deutschen Bürokratiedschungel überwunden werden. „Der härteste Kampf ist der gegen die Bürokraten in den Behörden“ meint Bastian Nitzschke, der mit den Beratungsangeboten zur Existenzgründung von IHK und anderen Behörden keine guten Erfahrungen gesammelt hat. „Das Problem besteht darin, dass dich Beamte in etwas beraten wollen, wovon sie persönlich null Ahnung haben. Eine erfolgreiche Gründung in Deutschland vorzunehmen kommt dir vor, wie wenn du in den Krieg ziehen müsstest“ meinen die Fuldaer Junggründer mit süffisantem Lächeln.

Die Brüder haben sich dementsprechend Unterstützung von Unternehmerpersönlichkeiten gesucht. „Uns war der Austausch und die Meinung von erfahrenen Unternehmern aus der Praxis wichtig, nicht die weltfremde Ignoranz von Staatsdienern“, sagt Bastian Nitzschke, der seine Überzeugung zuletzt auch von den Ausführungen des Politikers Christian Lindner vertreten sah. Der FDP-Parteivorsitzende kritisierte erst kürzlich in einer Landtagsrede das Schmarotzertum, das sich in deutschen Amtsstuben breit gemacht habe und Gründungsvorhaben mit starkem Misstrauen begegne.

Trotz vieler Hindernisse haben sich die studierten Betriebswirte aber nicht von ihrem großen Ziel abbringen lassen. Christoper Nitzschke bringt die Unternehmensphilosophie auf eine einfache aber griffige Formel: „Einfach machen und den eigenen Überzeugungen trauen“.

Für die beiden Junggründer war die Aneignung verschiedener Kompetenzen, gerade in den Bereichen Marketing und Werbung, dementsprechend besonders wichtig. „Als junges Unternehmen musst du diese Aufgaben selbst in die Hand nehmen!“ sagt Bastian Nitzschke, der möglichst wenige Leistungen aus seinem Haus in fremde Hände übergibt. „Gerade weil wir aus der Praxis kommen, wissen wir, dass man sich nur auf sich selbst verlassen kann, andernfalls ist man verlassen!“.

Auch in Zukunft soll mein-Monteurzimmer.de mit Augenmaß und auf gesunden Füßen weiterwachsen. Für 2015 steht die Eroberung der Monteurzimmermärkte von Österreich und der Schweiz an. Einen Rat haben die beiden Jungunternehmer aus Fulda an zukünftige Gründer noch: „Hört nicht auf die Bedenkenträger, die eure Ideen kaputtreden und keinen Erfolg bescheinigen. Jedes Projekt kennt die Bedenkenträger, die Erfahrungsträger und die Macher. Als Gründer sollte man zu den Machern gehören!“

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