Mit der zunehmenden Abhängigkeit von digitalen Systemen ist die Bedeutung von IT-Sicherheit stark angestiegen. Cyberangriffe, Datenlecks und andere IT-Bedrohungen können nicht nur finanzielle Verluste verursachen, sondern auch das Vertrauen der Kunden erschüttern.
Was sind die größten IT-Bedrohungen für Unternehmen?
Um die eigene IT-Sicherheit im Unternehmen zu gewährleisten, muss zunächst Klarheit darüber bestehen, vor welchen Bedrohungen man sich überhaupt schützen sollte. Die Welt der Cyberkriminalität bietet eine Vielzahl von Möglichkeiten, sich unbefugten Zugriff auf ein Netzwerk zu verschaffen oder der digitalen Infrastruktur eines Unternehmens anderweitig zu schaden.
Neben vielen spezifischen IT-Sicherheitsvorkehrungen sind selbstverständlich erst einmal die Grundlagen der IT-Sicherheit, beispielsweise durch den Einsatz von Firewalls und Endpoint Protection Lösungen zu berücksichtigen.
„Für kleine Unternehmen bietet die gerade neu entwickelte DIN Spezifikation DIN Spec 27076 eine gute kostengünstige Möglichkeit zur Sicherung des Unternehmens“, so Andreas Schober, Aufsichtsratsvorsitzender des IT-Expertennetzwerks kiwiko eG.
Bedrohung | Funktionsweise | Gegenmaßnahme |
Phishing | Datendiebstahl durch Täuschung | Mitarbeiter schulen, E-Mail-Filter nutzen |
Malware | Schädliche Softwareinfektion | Antivirensoftware, regelmäßige Updates |
Social Engineering | Manipulation zur Informationspreisgabe | Mitarbeiter sensibilisieren, klare Kommunikationsrichtlinien |
Datenverlust | Unbeabsichtigter Verlust sensitiver Daten | Regelmäßige Backups, Datenverschlüsselung |
Zero-Day-Exploits | Nutzung unbekannter Schwachstellen | Intrusion Detection, schnelle Patch-Bereitstellung |
Um sich als Unternehmen entsprechend auf die genannten Bedrohungen einzustellen, haben wir fünf Tipps zusammengestellt.
Tipp #1: Datensicherung und Wiederherstellungsplanung
Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen besteht immer die Möglichkeit eines Cyberangriffs oder eines technischen Ausfalls, der zu Datenverlust führen kann. Daher ist es von entscheidender Bedeutung, regelmäßige Datensicherungen durchzuführen und einen umfassenden Wiederherstellungsplan zu erstellen.
Bei einem solchen Plan hat sich folgendes Vorgehen etabliert:
1. Risikoanalyse und Identifikation von kritischen Daten
Beginnen Sie damit, eine umfassende Risikoanalyse durchzuführen, um potenzielle Gefahrenquellen zu identifizieren. Ermitteln Sie dabei, welche Daten für den reibungslosen Betrieb Ihrer Organisation besonders wichtig sind.
2. Festlegung von Sicherungsintervallen
Definieren Sie, wie oft Datensicherungen erstellt werden sollen. Dies hängt von der Aktualisierungshäufigkeit Ihrer Daten ab. Wichtige Daten sollten häufiger gesichert werden als weniger kritische Informationen.
3. Auswahl der Sicherungsmethode
Entscheiden Sie, welche Methode für die Datensicherung am besten geeignet ist. Dies kann die Verwendung von externen Festplatten, Cloud-Speicher oder dedizierter Backup-Software umfassen. Stellen Sie sicher, dass die gewählte Methode zuverlässig und skalierbar ist.
4. Tests
Führen Sie regelmäßig Tests der Wiederherstellungsfunktionen durch, um sicherzustellen, dass Ihre Sicherungsdaten tatsächlich verwendet werden können, um den Betrieb nach einem Vorfall wiederherzustellen. Diese Tests helfen, Schwachstellen im Wiederherstellungsprozess frühzeitig zu erkennen.
In einigen Fällen, in denen die IT-Sicherheitsstruktur versagt hat, kann es aber auch zu Datenverlusten kommen. Sollten Sie bereits mit einem solchen Vorfall konfrontiert sein, bieten viele Dienstleister auch professionelle Datenrettungsdienste an. Diesen Service bieten beispielsweise Unternehmen wie dieses an.
Tipp #2: Schaffung einer Sicherheitskultur im Unternehmen
Die beste IT-Sicherheitstechnologie kann nicht effektiv sein, wenn nicht auch die Mitarbeiter in die Sicherheitsbemühungen des Unternehmens einbezogen werden. Es ist wichtig, eine Sicherheitskultur zu fördern und diese in der internen Corporate Identity zu integrieren. Im Klartext heißt das, dass alle Mitarbeiter die Bedeutung der IT-Sicherheit zumindest in ihren Grundlagen verstehen und sicherheitsbewusst handeln.
Schulungen und Sensibilisierungsmaßnahmen können dabei helfen, das Bewusstsein für potenzielle Gefahren zu schärfen. Regelmäßige Schulungen, die auf aktuelle Bedrohungen und bewährte Sicherheitspraktiken eingehen, können dazu beitragen, dass die Mitarbeiter in der Lage sind, verdächtige Aktivitäten zu erkennen und zu melden.
Tipp #3: Starke Zugangskontrollen implementieren
Die Gewährleistung der Sicherheit sensibler Daten und Systeme steht im Mittelpunkt jeder robusten Unternehmenssicherheit. Im Kontext eines ganzheitlichen Sicherheitsansatzes empfehlen sich daher vor allem folgende Maßnahmen:
Robuste Zugangskontrollen
Diese gezielte Maßnahme stellt sicher, dass ausschließlich berechtigte Personen Zugriff auf kritische Systeme und vertrauliche Informationen erhalten. Ein bewährtes Instrument zur Erreichung dieses Ziels ist die Einführung von Mehr-Faktor-Authentifizierung (MFA), bei der mehrere Identifikationsstufen erforderlich sind, um auf Systeme zuzugreifen. Dies bildet eine unüberwindliche Hürde für unbefugte Zugriffsversuche.
Regelmäßige Überprüfungen der Zugriffsrechte
Durch diese proaktive Anpassung wird sichergestellt, dass keine unerlaubten Zugangsberechtigungen bestehen bleiben und somit potenziellen Sicherheitslücken vorgebeugt wird. Ein effizientes Management der Zugriffsrechte trägt somit maßgeblich zur Minimierung von Sicherheitsrisiken bei.
Zugangsprotokollierung und Audit-Trails
Das Aufzeichnen von Zugriffen auf sensible Daten und Systeme ermöglicht eine spätere Nachverfolgung von Aktivitäten und hilft bei der Aufklärung von Sicherheitsvorfällen.
Während diese Maßnahmen nicht notwendigerweise für eine umfassende IT-Sicherheitsstruktur ausreichend sind, bilden diese die Grundlage, auf der jedes digitale Sicherheitskonzept fußt. Unternehmen können damit ihre Widerstandsfähigkeit gegenüber Sicherheitsbedrohungen erhöhen und gleichzeitig das Vertrauen in ihre Schutzmechanismen stärken.
Tipp #4: Regelmäßige Aktualisierung und Patch-Management
Software- und Systemhersteller veröffentlichen regelmäßig Updates und Patches, um Sicherheitslücken zu schließen und Schwachstellen zu beheben. Unternehmen sollten einen gut etablierten Prozess für das Aktualisieren und Verwalten ihrer Softwareimplementierungen haben. Ungepatchte Systeme sind anfällig für Angriffe, da Cyberkriminelle oft nach bekannten Schwachstellen suchen, die sie ausnutzen können. Ein effektives Patch-Management reduziert das Risiko von Sicherheitsverletzungen erheblich und sorgt dafür, dass die IT-Infrastruktur auf dem neuesten Stand ist.
Tipp #5: Externe Sicherheitsüberprüfungen durchführen
Manchmal ist es schwierig, die eigenen blinden Flecken in Bezug auf IT-Sicherheit zu erkennen. Daher kann es äußerst wertvoll sein, regelmäßig externe Sicherheitsüberprüfungen und Pentests durchzuführen. Diese Überprüfungen können von unabhängigen Sicherheitsunternehmen durchgeführt werden, die Schwachstellen in der IT-Infrastruktur identifizieren und Schwachstellen aufdecken können. Penetrationstests, bei denen ethische Hacker versuchen, in die Systeme einzudringen, können potenzielle Sicherheitslücken aufdecken, bevor sie von böswilligen Angreifern ausgenutzt werden.