Gesunde Ernährung: Tipps für Büro und Außendienst

aktualisiert am 20. Oktober 2023 11 Minuten zu lesen
Hero Icon

Auf firma.de verrät Ernährungsberater und Lifestylecoach Hagen Paluschtzik wertvolle Tipps für Ihre ideale Ernährung in Büro und Außendienst.

 

Hilfe, meine Mitarbeiter und auch ich selbst essen, jedoch ernähren wir uns nicht.

Ja, Essen und Ernährung können so unterschiedlich sein. Ist es die schnelle Befriedigung des Hungergefühls ohne Beachtung von Inhaltstoffen, Zucker- und Fettgehalt oder ist die Freude auch eine leckere warme Mahlzeit oder eine optimale Brotzeit, die uns selbst bei harter körperlicher Arbeit über Stunden satt und leistungsfähig hält. Mit etwas Bewusstsein, einem kleinen Zeitinvestment und nicht zuletzt der Verantwortung den Mitarbeitern und sich selbst gegenüber.

Wie kann ich mir eine optimale Ernährung im Büro, auf der Baustelle und ganz besonders auch im Außendienst vorstellen? „Diese Frage von einem unserer Kunden ist absolut typisch,“ so Hagen Paluschtzik. Der Kunde ist Unternehmer mit 14 Mitarbeitern, die sich unterschiedlichsten Aufgaben und auch Herausforderungen stellen müssen – geistig wie körperlich und das oft acht, zehn oder mehr Stunden am Tag.

 

Gibt es denn überhaupt einen Weg, sich und sein Team den ganzen Tag über gut, lecker und klug zu ernähren?

Wie soll das mit einer optimalen Ernährung denn funktionieren? Tausende Unternehmen haben nicht die Möglichkeit eine Kantine zu nutzen und eine Küchenhilfe gibt es oft auch nicht und regelmäßig in ein Restaurant zu gehen ist ebenfalls nicht realistisch. Zeitmangel und die anfallenden Kosten erlauben dies nicht. Dies trifft auf alle seine Mitarbeiter zu – die im Büro und noch mehr für die Kollegen, die im Außendienst den halben Tag im Auto oder ganztags auf der Baustelle verbringen.

Eine Kantine kann ein Optimierer sein.

Ja, es stimmt: viele Kantinen sind in Deutschland besser und geworden und haben teils gute bis sehr gute Ernährungsangebote. Wichtig ist, dass der Einzelne diese auch auswählt. Nach wie vor ist das Schnitzel mit Pommes Frites das beliebteste Essen in Deutschlands Kantinen. Jedoch ist das allgemeine Angebot an vegetarischen Leckereien deutlich gestiegen. Immer mehr Menschen planen Ihre Woche. Sie schauen sich den Wochenplan der Kantine an, suchen sich Ihre Lieblingsspeisen aus und ergänzen die anderen Tage mit Selbstgekochtem, Fastentagen dem wöchentlich einmaligen Fastfood Genuss (bitte nicht als Sünde bezeichnen).

 

Wie es mit optimaler Ernährung nicht funktioniert können viele von uns sehr gut

Tausende Unternehmer und Millionen von Mitarbeitern kennen diese tägliche Herausforderung. Menschen allgemein und besonders Mitarbeiter müssen einfach immer liefern:

  • Anwesenheit
  • Leistung
  • positive Ausstrahlung
  • Teamgeist
  • Begeisterung
  • Kundenorientierung

Und dafür benötigt jeder von uns Energie in Form von Nahrung. Als Unterstützung gibt es im Internet und an vielen anderen Stellen oftmals jede Menge Ernährungspläne, Kalorientabellen und unendlich viele gute Vorsätze. Doch bereits nach wenigen Tagen voller Überwindung, Disziplin und oft auch nerviger Anstrengung beginnt wieder der alte Trott. Dann kommt der Moment auf den sich viele freuen und gleichzeitig wissen, dass sie sich selbst nicht so wirklich guttun. Wir alle kennen die immer wiederkehrenden Momente, wenn einen eine Rundmail erreicht, der Auszubildende mit einem Zettel gegenübersteht oder ein Kollege durchs Büro ruft:

„Ich bestelle Pizza, wer will eine haben? Heute ist Special Monday. Pizza mit einem Liter Softdrink jeden nur 7,90 €.“

„Ich hole Frühstück beim Bäcker. OK, 7 Mohnstückchen, 3 Nusshörnchen und 5 von den Schokocroissants.“

Kekse ständig in Reichweite, die Bonbons in den Schubladen und natürlich auch die Konferenz- und Meeting-Verpflegung, die in Bezug auf Vitamine, wertige Inhaltsstoffe und einfach gute Ernährung keine wirklich vernünftige Alternative bieten.

 

Allein das Wort Diät nervt schon viele Menschen

Eine Frau im Alter von 50+ hat im Schnitt siebzehn Diäten absolviert. Die Ergebnisse bzw. Erfolge sind zu sage und schreibe über neunzig Prozent nicht befriedigend bis schlecht.  Aus diesem Grund werden Diäten immer unbeliebter. Dies ist absolut logisch, weil sie oft nur mit größter Disziplin und nur über einen kurzen Zeitraum umzusetzen sind. Weder um dauerhaft Körperfett zu reduzieren, noch um Muskelmasse zu erhalten oder aufzubauen. Die meisten unserer Kunden, egal in welchem Alter und welcher Berufsgruppe angehörig, haben diverse Diäten hinter sich und kennen den bekannten Jo-Jo Effekt als ständigen Begleiter. Sie haben die Nase voll vom ständigen Kalorienzählen. In unserem Ernährungsstudio Figur und Natur zeigen wir den Menschen ihren Weg und begleiten sie dauerhaft.

 

Wie also kann ich meine Mitarbeiter beim Thema einer optimalen Verpflegung unterstützen?

Der Unternehmer ist immer ein Vorbild. Dies ist er in allen Bereichen des Arbeitslebens als auch im restlichen Leben. So sollte er selbst sich mit dem Thema Ernährung beschäftigen und professionell beraten lassen. Dies schafft eine starke Basis, um auch im Bereich der klugen Ernährung eine hochwertige und für alle Beteiligten akzeptable Firmenphilosophie zu Ernährung und betrieblichen Gesundheitsförderung zu entwickeln. Hiervon kann der allgemeine Profit enorm hoch sein. Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass eine gute Ernährung eine optimale Basis für eine starke Gesundheit, psychische Ausgeglichenheit und so mit für ein tolles Betriebsklima sorgen kann.

Doch wie sieht das in der Praxis aus?

„Es ist so einfach“, sagt Hagen Paluschtzik (Ernährungsberatung in Wiesbaden). Alles beginnt mit dem Einkauf des dafür verantwortlichen Mitarbeiters. Sind es Bonbons, Gummibärchen und Schokoriegel, die auf dem Konferenztisch stehen, werden diese gegessen. Bedeutet somit für alle Teilnehmer hunderte Extrakalorien, viel zu viel Zucker und in der Folge oft Müdigkeit, Übergewicht und sogar negative gesundheitliche Folgen. Besteht das Angebot jedoch aus frischem Obst, aufgeschnitten oder als Obstsalat, wird dies auch gegessen. Es ist wirklich so einfach. Gibt es im Büro eine Kochplatte, damit man selbst frisch etwas zubereiten kann oder ist es nur ein Mikrowellenherd. Es gibt unendlich viele tolle und leckere Rezepte, die in kurzer Zeit zubereitet sind. Ein wöchentlicher Plan kann hier eine schöne Lösung sein. Wenn sich z. B. fünf Kollegen zusammentun sorgt jeder an einem Tag in der Woche für eine leckere Mahlzeit. Neben einem tollen Essen wird ganz nebenbei noch sehr viel für ein gutes Miteinander und ein tolles Arbeitsklima getan.

Die Mikrowelle – ein zweifelhafter Diener.

In der Mikrowelle geht es schneller, jedoch sind die Inhaltsstoffe von Fertiggerichten oft wirklich bedenklich. Neben oft schlechter Qualität belasten die oft hohen Fett-, Salz- und Zuckeranteile den Körper immens. Dem sogenannten Schnitzelkoma ist damit der Weg geebnet und so ist die Stunde nach dem Mittagessen häufig ein von Müdigkeit geprägter Zeitraum. Auch sollte man sich im Klaren sein, dass das Aufwärmen von etwas Selbstgekochtem nicht gut ist, da viele wertvolle Bestandteile durch diese besondere Form der Erhitzung einfach zerstört werden.

Und ist der Ernährungsplan diese eine Lösung?

Sicher nicht. Es gibt nicht die eine Lösung. Man kann sich als verantwortungsvoller Menschen der gesamten Thematik der klugen Ernährung annähern. Informationen zum Thema, Kommunikation mit der Belegschaft und den Kollegen und der wirkliche Wunsch aller Beteiligten eine dauerhafte Optimierung bei dem wichtigen Thema Ernährung zu erreichen.

 

Hier einige sehr einfach umzusetzende Tipps:

  1. Ausreichend Wasser trinken, Richtwert: 30 ml pro 1 kg Körpergewicht. Außentemperatur, körperliche Belastung am Arbeitsplatz und Sport können den Bedarf natürlich beeinflussen.
  2. Sobald Sie ein Hungergefühl spüren, trinken Sie ein großes Glas (0,4 l) Wasser. Häufig verschwindet das Hungergefühl oder schwächt deutlich ab – und dies ohne Kalorien.
  3. Was nicht da ist, kann nicht gegessen werden oder getrunken werden. Aus den Augen aus dem Sinn: Ersetzen Sie Snacks, Getränke (Softdrinks) und Mahlzeiten mit hohem Zucker, Fett oder Salzgehalt durch frische Produkte wie Obst, Gemüse oder auch Kombinationen mit Magerquark oder Naturjoghurt. Mineralwasser mit einem Spritzer Zitrone schmeckt immer.
  4. Allergien und Unverträglichkeiten – Fragen Sie Kollegen und Besucher, wer davon betroffen ist.
  5. Unterstützen Sie sich im Team und entwickeln Sie Spielregeln: Keine Süßigkeiten im Büro oder z.B. nur an Geburtstagen oder noch besser…
  6. Bringen Sie am Geburtstag mal keinen Kuchen, sondern ein selbstgemachtes Sorbet aus frischen Früchten für ihre Kollegen mit ins Büro.

 

Autor: Hagen Paluschtzik, Figur und Natur

Jetzt weiterstöbern im Ratgeber!