Sicherheit am Arbeitsplatz: Wie Unternehmen eine Kultur der Prävention fördern können

aktualisiert am 11. Dezember 2023 9 Minuten zu lesen
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Unternehmen sollten eine Kultur der Prävention fördern, um es gar nicht erst zu Unfällen und Verletzungen am Arbeitsplatz kommen zu lassen. Hierfür gibt es eine Vielzahl an Strategien und Methoden, die eine Unternehmensleitung ergreifen kann. Welche das sind, veranschaulicht dieser Beitrag.

 

Ein klares Sicherheitskonzept erstellen

Besonders wichtig ist es, die Sicherheit in Unternehmen nicht dem Zufall zu überlassen. Unternehmen sollten ein klares und professionelles Sicherheitskonzept erstellen, vorgeben und umsetzen, um sich und ihre Belegschaft auf alle Eventualitäten vorzubereiten. Hierzu gehört unter anderem, eine Risikobewertung durchzuführen, Audits für sicheres Verhalten zu erstellen und mit einer großen Auswahl an Sicherheitszeichen zu arbeiten. So wird das Betriebsumfeld sicherer, Unfälle werden vermieden und alle Mitarbeiter wissen immer genau, wie sie sich in bestimmten Situationen zu verhalten haben.

Hierzu gehört unter anderem, eine Risikobewertung durchzuführen, Audits für sicheres Verhalten zu erstellen und mit einer großen Auswahl an Sicherheitszeichen zu arbeiten. Wie in diesem Gefahrenguide zu Sicherheitszeichen nachzulesen ist, sollen diese mit der Norm ISO 7010 international vereinheitlicht werden und so für mehr Sicherheit sorgen: So wird das Betriebsumfeld sicherer, Unfälle werden vermieden und alle Mitarbeiter wissen immer genau, wie sie sich in bestimmten Situationen zu verhalten haben.

Außerdem sollte regelmäßig Feedback von den Mitarbeitern eingeholt werden, um einschätzen zu können, ob die Implementierung bestimmter Maßnahmen zu den gewünschten Erfolgen geführt hat. So macht die Unternehmensleitung zudem die Erfahrungen von Abteilungsleitern nutzbar, die häufig einen ganz anderen Blick auf die jeweiligen Betriebsprozesse haben und Gefahrenpotenziale aus der Praxis kennen und einschätzen können. Nicht zuletzt ist es wichtig, die Belegschaft für das Konzept zu gewinnen. Das gelingt am besten, indem sie in die Entwicklung integriert und ihre spezielle Fachkompetenz genutzt wird.

 

Führungskräfte als Vorbilder

Die Vorbildfunktion in Unternehmen sollte nicht unterschätzt werden. Viele Mitarbeiter orientieren sich bei ihren Verhaltens- und Arbeitsweisen an Führungskräften. Deswegen sollten diese gerade im Bereich Sicherheit mit gutem Beispiel vorangehen und sämtliche Sicherheitsmaßnahmen selbst einhalten. Hierzu gehört unter anderem, Schutzkleidung zu tragen, Notfallpläne zu berücksichtigen und keine unnötigen Risiken bei bestimmten Aufgaben einzugehen.

Zudem ist es wichtig, dass Führungskräfte sicheres Verhalten nicht nur von ihren Mitarbeitern verlangen, sondern dieses selbst vorleben. Hierzu sollten sie am Sicherheitsmanagement teilnehmen und die Erarbeitung von Notfallplänen und einem Sicherheitskonzept aktiv unterstützen. Ebenso relevant ist es, für eine klare Kommunikation zu sorgen und die jeweiligen Sicherheitsziele und die Erwartungen, die an die Belegschaft gestellt werden, zu veranschaulichen und unmissverständlich zu erklären. Hierfür ist eine Kultur der offenen Kommunikation und des gegenseitigen Vertrauens wichtig, die von den jeweiligen Führungskräften etabliert werden muss.

Damit Mitarbeiter Sicherheitsmaßnahmen anwenden und Präventionsarbeit bei ihren unterschiedlichen Aufgaben leisten können, benötigen sie ein fundiertes Fachwissen. Deswegen sollten Unternehmen regelmäßig Schulungen und Weiterbildungen zum Thema Arbeitssicherheit anbieten. Hier werden für unterschiedliche Branchen jeweils eigene Risiken vorgestellt und konkrete Verhaltensweisen präsentiert, wie man in Gefahrensituationen für ein Höchstmaß an Sicherheit sorgen kann. Das betrifft vorrangig die Belegschaft, umfasst aber auch den Schutz von Maschinen und Ressourcen.

Bei solchen Schulungen und Weiterbildungen ist es wichtig, dass diese möglichst praxisnah sind. Es hilft nichts, wenn die Mitarbeiter ein breites theoretisches Fachwissen haben, dieses aber nicht anwenden können. Deswegen sollten sämtliche Schulungsmaßnahmen, egal ob diese intern durchgeführt oder von einem externen Dienstleister angeboten werden, zahlreiche Praxisübungen umfassen. Außerdem ist es entscheidend, sich nicht auf eine einmal durchgeführte Maßnahme zu verlassen, sondern entsprechende Schulungen in einem regelmäßigen Turnus immer wieder anzubieten.

 

Notwendige Ressourcen bereitstellen

Sicherheit am Arbeitsplatz lässt sich nur mit den hierfür notwendigen Ressourcen erreichen. Das betrifft insbesondere die Schutzkleidung. Je nach Arbeitsumfeld werden Helme, Warnwesten und Sicherheitsschuhe benötigt. In anderen Bereichen sind vor allem eine ergonomische Büroausstattung und gesunde Lichtverhältnisse relevant. Die Unternehmensführung muss entscheiden, welche Hilfsmittel dringend benötigt werden, und diese dann anschaffen.

Hier ist es ebenfalls wichtig, sich nicht auf die einmal angeschafften Hilfsmittel unbesehen zu verlassen. Stattdessen muss eine regelmäßige Wartung und Überprüfung der Sicherheitsausrüstung stattfinden. Ist diese noch auf dem aktuellen Stand und kann sie noch bedenkenlos in Gefahrensituationen eingesetzt werden? Falls diese Fragen nicht uneingeschränkt mit „Ja“ beantwortet werden, sollten neue Komponenten angeschafft werden.

 

Mitarbeiter zu Ersthelfern ausbilden

Trotz aller Präventionsmaßnahmen ist es nicht immer möglich, jeden Unfall zu verhindern. In einem solchen Fall ist es gut, wenn ein Unternehmen sich vorbereitet hat und auf unterschiedliche Gefahrensituationen eingestellt ist. Das lässt sich beispielsweise durch die Ausbildung von Ersthelfern erreichen. Diese kommen in unterschiedlichen Gefahrensituationen zum Einsatz und schützen sowohl die Mitarbeiter als auch die Unternehmensressourcen. Sie sind beispielsweise in der Lage, Wiederbelebungsmaßnahmen durchzuführen, Wunden zu verarzten, Panik zu vermeiden und vieles mehr.

Wie viele Ersthelfer in einem Betrieb benötigt werden, hängt unter anderem von der Branche und der Größe des Unternehmens ab. Wichtig ist, dass genügend Ersthelfer zur Verfügung stehen, um sämtliche Abteilungen und Filialen absichern zu können. Außerdem benötigen einige Ersthelfer eine Spezialausbildung, wenn beispielsweise mit außergewöhnlichen oder gefährlichen Substanzen im Unternehmen hantiert wird. Je besser die Ersthelfer ausgebildet sind, desto gezielter können sie bei Gefahren helfen.

 

Belohnungssysteme etablieren

Mitarbeiter werden durch Belohnungssysteme effizient dazu animiert, aktiv an den Sicherheitsmaßnahmen eines Unternehmens mitzuwirken. So können bestimmte Belohnungen für einzelne Mitarbeiter oder Teams ausgearbeitet werden, die bestimmte Sicherheitsstandards erfüllen oder besondere Sicherheitsleistungen erbringen. Von finanziellen Zuwendungen über zusätzliche Urlaubstage bis hin zu Sachleistungen gibt es vielfältige Belohnungen, die hier infrage kommen.

Insbesondere sollte sicheres Verhalten belohnt werden. Wer Sicherheitsstandards kontinuierlich erfüllt und dauerhaft Unfälle vermeidet, bringt dem Unternehmen immerhin viele Vorteile. Zudem sollten entsprechende Belohnungen für die Meldung von Sicherheitsproblemen angeboten werden. So lassen sich Gefahren frühzeitig erkennen und Präventivmaßnahmen ergreifen, bevor sich ernste Probleme daraus entwickeln. Gerade in der Cybersecurity ist es wichtig, Störungen und Fehler frühzeitig zu erkennen und anzugehen, bevor diese sich ausweiten oder von Hackern ausgenutzt werden können.

 

Fazit: Sicherheit gezielt steigern

Für Unternehmen ist es wichtig, der Arbeitssicherheit große Aufmerksamkeit zu schenken und eine Kultur der Prävention zu fördern. Jeder Unfall, der nicht eintritt, ist ein Gewinn für den Betrieb. Immerhin führen Sicherheitsrisiken dazu, dass Mitarbeiter ausfallen, Prozesse nicht mehr ablaufen können, die Produktion langsamer abläuft und die Unternehmensziele nicht erreicht werden. Deswegen lohnt es sich, Investitionen in die Sicherheit am Arbeitsplatz zu tätigen und diese gezielt und effizient zu steigern.

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