Die Bestsellerautorin Sabine Asgodom zählt zu Deutschlands bekanntesten Coaches und Managementtrainern. Ihre Bücher umfassen mittlerweile eine Gesamtauflage von über einer halben Million und für ihr soziales Engagement für Frauen wurde sie mit dem „Bundesverdienstkreuz am Bande“ ausgezeichnet. Ihr aktuelles Thema ist „Sichtbarkeit“. Daher haben wir es uns nicht nehmen lassen, mit ihr ein Interview zu führen.
Frau Asgodom, Visibility Marketing ist Ihr Spezialgebiet. Können Sie Gründern konkrete Tipps geben, wie Sie mit Ihrem Unternehmen „sichtbar“ werden können?
Ich bin ein großer Facebook-Fan und nutze es für mich selbst und mein Unternehmen. Dabei habe ich festgestellt, dass es auch hier sehr wichtig ist, Berufliches von Privatem zu trennen. Wenn Gründer einen Account bei Facebook, Twitter, etc. eröffnen, müssen sie sich im Vorfeld entscheiden, ob sie dort als Unternehmer oder als Privatperson in Erscheinung treten wollen. Als Unternehmer sollten Sie beispielsweise keine Fotos von süßen Katzen oder kleinen Kindern auf Ihrer Seite veröffentlichen.
Ich habe außerdem die Erfahrung gemacht, dass es am besten ist, wenn ich eine Mischung aus Persönlichem und Beruflichem poste. Aber „persönlich“ ist nicht dasselbe wie „privat“. „Persönlich“ bedeutet beispielsweise, dass ich gerne poste, wo ich gerade herumtobe. Heute habe ich zum Beispiel gepostet, dass ich auf der SALESLEADERS in Mülheim bin und dort einen Vortrag halte. Das gefällt meinen Fans. Und zwischendurch darf ich dann auch mal für meine Produkte werben.
Sichtbarkeit ist heute extrem wichtig
Deshalb habe ich mehrere Facebook-Seiten: die persönliche Asgodom-Seite, die Seite der Sabine-Asgodom-Speaker-Seite und die der Coach-Akademie. So ist immer klar ersichtlich, ob ich gerade privat oder mit dem Unternehmen aktiv gesehen werden möchte. Was ich niemals poste, sind besonders private Dinge. Darunter fallen Bilder meiner Enkelkinder oder Familienfotos. Denn dann gibt es eine unübersichtliche Mischung.
Daher mein Tipp an Gründer/innen: Werden Sie in den sozialen Medien aktiv und sichtbar, aber überlegen Sie sich stets, womit Sie in Erscheinung treten wollen. Tun Sie dies vor allem nicht nur mit Werbung, denn das langweilt die Leute, sondern posten Sie den Tipp des Monats, erzählen Sie interessante Geschichten oder stellen Sie etwas vor, mit dem Ihre Fans etwas anfangen können.
Dann können Sie auch etwas Persönliches schreiben, wie beispielsweise, dass Sie einen Preis gewonnen haben oder gerade vier Stunden am Bahnhof warten mussten, weil die Bahn nicht kam.
Sichtbarkeit ist heute extrem wichtig und Facebook ist ein gutes Medium, um sichtbar zu werden. Ich hatte beispielsweise bei Facebook ganz schnell 5000 Fans. Aufgrund dieser Beliebtheit in den sozialen Medien bekam ich eine Anfrage, ob ich nicht Lust hätte, eine Kolumne für eine Zeitschrift zu schreiben.
Welche Tipps können Sie speziell Gründerinnen geben, um besser wahrgenommen zu werden?
Wir haben leider immer noch weniger Gründerinnen als Gründer. Ich möchte die Gründerinnen daher ermutigen, Ihrer Arbeit gleich zu Beginn mehr Wert beizumessen. Die meisten Frauen setzen ihre Preise und Honorare viel zu niedrig an. Die Erfahrung zeigt, dass es schwieriger ist, Gehälter auf ein ordentliches Niveau zu erhöhen, als direkt hoch einzusteigen. Und gerade Frauen sollten sich vor einer Verhandlung immer fragen: Ist das ein Amateurpreis oder ein Profipreis? Viele Frauen fangen mit Amateurpreisen an und wirken dadurch leider auch wie Amateure. Das bedeutet, sie haben nicht einmal etwas davon, wenn sie etwas zu günstig anbieten. Deshalb ist es immer besser, einen – wie ich ihn scherzhaft nenne – Asgodom-Aufschlag von 40% draufzupacken, um von Beginn an Qualität zu signalisieren.