Förderung der Selbständigkeit von Frauen: Tipps für Gründerinnen

aktualisiert am 20. Oktober 2023 24 Minuten zu lesen
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Weiblich, selbständig und Unternehmerin! Was so selbstverständlich klingt, ist in Deutschland leider noch nicht der Regelfall. Die Hintergründe für die ungleiche Geschlechterverteilung in der Gründerstatistik werden oft diskutiert, aber weniger häufig eine lösungsorientierte Förderung. firma.de hat die besten Initiativen zur Unterstützung weiblicher Gründer zusammengestellt.

 

Frauen und Selbständigkeit: Von der Idee in die Umsetzung

Der Sprung von einer tollen Geschäftsidee bis zur tatsächlichen Durchführung der ersten Schritte ist bei fast jedem Projekt der schwerste. Das gilt besonders für die Existenzgründung. Wie kann also der sogenannte leap of faith gelingen? Damit Du diesen kritischen, aber notwendigen Punkt erreichst, ist vor allem das richtige Mindset wichtig. Dies sind unsere besten Tipps für die Vorbereitung auf Deine Selbständigkeit.

 

Top 5 Tipps für Gründerinnen

Inspiriert von vielen Gründerinnengeschichten, sind diese fünf motivierenden Tipps unentbehrlich. Was zunächst nach Floskeln klingen mag, kann angepasst auf Deine ganz individuelle Situation extrem wertvoll sein.

1. Jetzt ist die beste Zeit

Der perfekte Zeitpunkt, um das eigene Leben umzukrempeln, wird nie kommen. Deshalb hilft das Abwarten und Austarieren nichts, sondern bremst Dich nur. Überlege lieber, ob es konkrete Umstände oder Tatsachen gibt, die Dich zurückhalten. Falls ja, entwickle eine realistische Strategie, wie Du diese Hürden zeitnah abbauen kannst. Gibt es keine tatsächlichen, sondern nur gefühlte Hemmnisse, liegt das Zögern vermutlich eher an der wohlbekannten inneren Schweinehündin. An solchen Blockaden oder Ängsten kannst Du auch arbeiten. Mach Dir aber bewusst, dass es keine pragmatischen Gründe gibt, nicht umzusetzen, was Du Dir wünschst.

2. Du bist nicht alleine

Aus den Erfolgen und Fehlern anderer kannst Du lernen, wenn Du Dir die Zeit nimmst, Dich umfangreich zu informieren. Das Internet und die Literatur bieten unzählige Geschichten und Wegweiser zur Inspiration. Außerdem kannst Du hier beginnen, aktiv ein Netzwerk aufzubauen. Nutze Messen, kleinere Events und Social Media, um nach und nach neue Kontakte zu knüpfen. Unterstützung kann von vielen ungeahnten Seiten kommen, wenn Du danach suchst. Suche Dir (prominente) Vorbilder, mit denen Du Dich identifizieren kannst. Ein paar tolle Bücher über Unternehmerinnen findest Du weiter unten in der Tabelle.

3. Dein persönliches Sicherheitsnetz ist Gold wert

Gutes Business lebt von guten Beratern. Vor allem von denjenigen, die die ungeschminkte Wahrheit sprechen. Die Gefahr, dass die eigene Familie, der Partner oder die engsten Freunde Dinge schönreden, um Dich zu schützen, ist immer da. Überlege Dir deshalb, wer in Deinem Umfeld Teil Deines Beraterkreises werden könnte. Ein wichtiges Auswahlkriterium ist die Fähigkeit, mit einer professionellen Distanz Feedback für Deine Pläne geben zu können. Je vielfältiger die Disziplinen und Erfahrungen Deiner Berater sind, desto besser! Gleichzeitig hilft Dir Dein Expertenteam, professionelle Rückschläge vorherzusehen oder ggf. zu meistern, ohne dass Du Deinen Fokus verlierst.

4. Scheitern ist Teil des Erfolgs

Viele vergessen, dass nicht immer die erste Idee von Erfolg gekrönt ist. In vielen Fällen sind mehrere Anläufe nötig, um Dein Ziel zu verwirklichen. Wie Du dabei Fehlversuche oder Misserfolge verarbeitest, liegt ganz bei Dir. „Fehler sind da, um gemacht zu werden,” ist eine abgenutzte Floskel, deren Anwendung oft dort aufhört, wo Kapital ins Spiel kommt: Die traditionelle deutsche Unternehmenskultur beinhaltet selten das offene Gespräch über das Scheitern. Hier wird in Erfolgen gemessen. Orientiere Dich deshalb auch nach Übersee. Gerade in der US-amerikanischen Business-Welt werden Fehler viel eher als hilfreiche Erfahrungen und Lektionen wahrgenommen und weniger als persönliches Versagen. Wenn Du mit diesem Mindset startest, sind Rückschläge einkalkuliert und Du lernst sie in eine positive Erfahrung für die Zukunft umzuwandeln.

5. Vertraue auf Dich und blende Zweifler aus

Du kennst Deine Geschäftsidee, Deine Strategie und Deine Herausforderungen am besten. Das wird unerwünschte Kritiker nicht davon abhalten, ihre subjektive, häufig unreflektierte Einschätzung kundzutun. Das bedeutet also, dass viele Bekannte oder auch Fremde eine Meinung zu Deinem Vorhaben und dessen Erfolgsaussichten äußern werden. Bereite Dich darauf mental vor und blende die Kritik Dritter, die sich als vermeintlich hilfreich präsentieren, ganz bewusst aus. Stattdessen ist es wichtig, dass Du Dich immer wieder auf das eigene Wissen berufst und lernst, Dir selbst zu vertrauen, wenn es um richtungsweisende Entscheidungen geht.

 

Frauen für Frauen: Förderung und Unterstützung Deiner Selbständigkeit

Es gibt viele Unterstützer für weibliche Unternehmer und zwar noch nie so viele wie heute. Gibt es Fragen, bei denen Du Unterstützung von Experten brauchst? Falls ja, sollte die nächste Frage lauten: Wo finde ich diese Experten? Um Dich bei der Suche zu unterstützen, findest Du hier eine kleine Auswahl an Förderprogrammen, Initiativen, Vereinen, Literatur, Websites, die Dir weiterhelfen können.

Events, Medien, überregionale Beratung für Gründerinnen

Medium Schwerpunkte Kontakt
SHEworks! 
E-Magazin
SHEworks! ist ein Wirtschafts-und Karrieremagazin für Frauen. Das Magazin ist online verfügbar. Dort findest Du unter anderem Portraits von Unternehmerinnen, Lesetipps und Eventkalender. she-works.de
FEMPRENEUR
Online-Magazin
FEMPRENEUR ist ein Online-Magazin, das Dir viele nützliche Werkzeuge an die Hand gibt: Von einer gekonnten PR-Strategie bis hin zu richtigem Versicherungsschutz werden hier die wichtigsten Themen für Deinen Erfolg als Unternehmerin zusammengestellt. Das Magazin bietet außerdem Video-Interviews und Workshops. fempreneur.de
The Female Founders Book
Handbuch
Die Herausgeberinnen Val Recheeva und Maxi Knust wollen Frauen ganz lebensnah auf dem Weg ins Unternehmertum unterstützen. Das Ergebnis ist das Female Founders Book, das 2017 erschien. Es ist ein umfassendes Handbuch für die Vorbereitung und die Startphase einer Gründung. Hier finden angehende “Fempreneurs” vor allem Geschichten Gleichgesinnter, praktische Tipps zu allen Bereichen des Gründerinnendaseins und viele Kontaktempfehlungen für den Aufbau eines eigenen Netzwerks. Eine Rezension und einen Sneak Peak ins Female Founders Book findest Du hier. femalefoundersbook.com
existenzgründerinnen.de
Staatliche Plattform für Gründerinnen [DE]
Die Plattform für Gründerinnen vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie. Sie ist die weibliche Variante des EXIST Programms, dass sich an alle Gründer richtet. Hier findest Du Eventkalender, eTrainings, eine Übersicht an Netzwerken in ganz Deutschland und eine große Mediathek. Das Beste: existenzgründerinnen.de bietet Dir tolle Möglichkeiten Dich von Experten beraten zu lassen: persönlich, telefonisch oder online. existenzgründerinnen.de
bga bundesweite grüderinnenagentur
Bundesweites Beraternetzwerk [DE]
Die bga ist das bundesweit größte Kompetenz- und Servicezentrum für Gründerinnen. Hier bekommst Du Direktberatung und viele kompakte Informationen zu allen Gründerthemen. Die Agentur ist Teil des Bundesministeriums für Wirtschaft und Engerie. Über das Portal des Ministeriums kannst Du die regionalen Beratungsstellen kontaktieren. bga regional
TWIN TwoWomenWin
Mentorenprogramm
TWIN ist ein ehrenamtliches Mentoringprogramm gefördert durch die Käthe Ahlmann-Stiftung in Hamburg. Der Fokus liegt auf der Beratung für die Phase nach der Gründung, in der wichtige Weichen gestellt werden müssen. Teilnehmerinnen können sich per Formular bewerben. kaete-ahlmann.stiftung.de/twin

Bewerbungsformular [PDF]

women&work 
Karrieremesse
Europas größte Karrieremesse für Frauen findet alljährlich in Frankfurt am Main statt. Der nächste Termin ist der 21. Mai 2022. womenandwork.de
herCAREER
Karrieremesse
Münchner Karrieremesse für Gründerinnen, Frauen im Management und Absolventinnen. Der nächste Termin ist 6.-7.10.2022. her-career.com

Regionale Projekte für Gründerinnen und Unternehmerinnen

Auch auf regionaler Ebene gibt es viele spezialisierte Anlaufstellen. Wenn Du auf den persönlichen Kontakt Wert legst, der außerdem auf Dein Bundesland spezialisiert ist, findest Du Unterstützung bei vielen kleinen Vereinen und Initiativen. Leider sind die regionalen Unterstützer nicht sehr gleichmäßig verteilt. Oftmals sind die lokalen Möglichkeiten eingeschränkt oder nur auf die Hauptstädte konzentriert. Hier ist ein kleiner Überblick der Zentren für selbständige Frauen.

Beratungsstelle nach Bundesland Schwerpunkte Kontakt
GIG7 Kompetenzzentrum Female Business
Mannheim, Baden-Württemberg
Im Gründerzeithaus in Mannheim wird Existenzgründerinnen und Unternehmerinnen ein Forum geboten: Beratung, Workshops und Working Space zum Anmieten gig7.de
FAM Frauenakademie München e. V. 

München, Bayern

Stammtisch, Netzwerk-Seminare und Weiterbildungen im Raum München frauenakademie.de
guide München
München, Bayern
Beratungsstelle für Gründerinnen guide-muenchen.de
pro Beschäftigung e. V. 

Ingolstadt, Bayern

Der Verein bietet Dir Tipps für die Unternehmensnachfolge, Mentoring und jede Menge Events! pro-beschaeftigung.de
Gründerinnenzentrale

Berlin

Die Gründerinnenzentrale ist ein Forum von Frauen für Frauen. Die Zentrale bietet lokale Beratung, Events, Networking und einen Gründerinnen-Stammtisch in der Hauptstadt. In der Linkliste der Zentrale findest Du außerdem viele spannende Branchen-Treffs für Unternehmerinnen! gruenderinnenzentrale.de
WeiberWirtschaft e. G.

Berlin

Die WeiberWirtschaft ist eine Genossenschaft mit langer Tradition: Seit 1987 besteht das selbstverwaltete Gründerinnenzentrum in Berlin. Auch über die Grenzen der Hauptstadt hinaus bieten die Expertinnen Rat und Wissen rund um die Themen Mikrokredit, Standort, Netzwerk und Nachhaltigkeit. Wenn Du Interesse an einer Gründung in Berlin hast, bietet die Genossenschaft noch mehr: Gewerberäume und Tagungsstätten können gemietet werden. weiberwirtschaft.de
Zentrum für Unternehmerinnen
Brandenburg an der Havel, Brandenburg
Das brandenburgische Technologie- und Gründerzentrum bietet Büroeinheiten zur Miete, um Bürogemeinschaften zu unterstützen. tgz-brb.de
Frauenstadthaus 
Bremen
Das Unternehmerinnenzentrum in Bremen bietet Gewerbeflächen für Gründerinnen. Weiterhin findet hier ein reger Austausch statt: Weiterbildungen, Seminare und spannende Kooperationen sind im Angebot des Frauenstadthauses enthalten. frauenstadthaus.de
jumpp Frauenbetriebe e. V. 

Frankfurt/Main, Hessen

Der Verein fördert selbständige Frauen auf allen Ebenen: Vorbereitung, Finanzierung, Know-how und vieles mehr. jumpp.de
Berufswege für Frauen e. V.
Wiesbaden, Hessen
In Wiesbaden gibt’s für Gründerinnen Gründercoaching, Seminare und Businessplan-Beratung.  berufswege-fuer-frauen.de
FIW Frauen in die Wirtschaft e. V.
Rostock, Mecklenburg-Vorpommern
Der Verein unterstützt Frauen auf dem Weg in die Selbständigkeit: Gründungskurse, Weiterbildungen und Networking  fiw-ev.dev
Unternehmerinnen-Netzwerk Heidekreis
Soltau, Niedersachsen
Netzwerken und Weiterbilden ist das Ziel des niedersächsischen Vereins. u-netz-heidekreis.de
Gründerinnenzentrum Dortmund
Dortmund, Nordrhein-Westfalen
Das Zentrum bietet eine große bandbreite an Workshops und Meetups.  wirtschaftsfoerderung-dortmund.de
Frauennetz Aktiv
Mainz, Rheinland-Pfalz
In der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt finden Gründerinnen Beratung zu Recht und Finanzierung. frauennetz-aktiv.de
GriPS Gründerinnenzentrum Pirmasens
Pirmasens, Rheinland-Pfalz
Leider bietet die Website nur wenige Einblicke in die tatsächlichen Angebote des GriPS, allerdings sind Beratungstermine möglich. Einfach mal vorbeischauen und Kontakt herstellen! pirmasens.de
Netzwerkstelle Frauen im Beruf
Saarbrücken, Saarland
Die Stelle bietet Mentoring für angehende Gründerinnen und ist Teil der Saarland Offensive für Gründung. gruenden.saarland.de

Ist Dein Bundesland oder Deine Region nicht dabei? Hier ist eine Liste der regionalen Agenturen der bga mit weiteren Beratungszentren und -agenturen.

 

Förderung der Selbständigkeit: Was passt zu Deinem Business?

Frustration entsteht schnell, wenn Deine Geschäftsidee sich nicht für die klassischen Fördermittel und Gründerkredite eignet. Wird Dein Businessplan mehrfach abgelehnt, wachsen vermutlich die Zweifel an den Erfolgsaussichten. Dem kannst Du aber vorbeugen: Überlege vorher genau, für welche Art Förderung sich Dein Unternehmen überhaupt eignet. Suche ganz konkret nach Investoren und Geldgebern, die in der Vergangenheit ähnliche Geschäftsmodelle unterstützt haben.

Manchmal muss man das Rad nicht neu erfinden! Dazu lohnt sich auch ein Blick auf die Gründergeschichte der Konkurrenz. Wer hat Deine Wettbewerber auf dem Weg in die Selbständigkeit gefördert? Diese Recherche könnte Dir wertvolle Hinweise für die eigene Suche nach Förderern liefern. Wenn Du aus der Arbeitslosigkeit heraus gründest, kannst Du unter bestimmen Voraussetzungen staatliche Gründer-Zuschüsse für Dich nutzen.

 

Bonus: Gründerinnen in Zahlen

Eine Nutzer-Analyse der firma.de Website-Besucher verrät, dass rund 41 Prozent der Besucher weiblich sind. Das bedeutet, dass die Geschlechterlücke oder gender gap bei Gründungsinteressierten wesentlich kleiner ist als bei den tatsächlichen Gründerzahlen.

Ein Blick auf die jüngsten Studien zeichnet ein ähnliches Bild: Die Zahl der deutschen Gründerinnen stagniert oder ist sogar rückläufig. Laut KfW Gründungsmonitor 2018 lag der Frauenanteil der Gründungen 2017 bei 37 Prozent – und sank damit zum zweiten Mal in Folge seit 2015. Die Studie zeigt außerdem, dass die Selbständigkeit im Nebenerwerb an Bedeutung gewinnt. Nur etwa ein Drittel aller Vollerwerbsgründungen sind in weiblicher Hand.

Eine zweite Perspektive auf das Spektrum der deutschen Gründerlandschaft bietet eine neue Studie des Bundesverband Deutsche Startups e. V. Erstmalig erschien dieses Jahr der Female Founders Monitor 2018 – ein positives Signal für die Relevanz des Themas „Frauen im Unternehmertum”. Die Befragung der deutschen Startup-Szene ergab, dass es 2017 145 Solo- oder Teamgründungen mit ausschließlich weiblichen Gründern gab. Der Anteil der (Mit-)Gründerinnen unter allen untersuchten Startups lag bei 28 Prozent.

Eine grobe Analyse der Zahlen zeigt, dass es aktuell etwa doppelt so viele männliche wie weibliche Gründer in Deutschland gibt. Viel wichtiger ist aber eine andere Beobachtung: Die Differenz zwischen gründungsinteressierten Frauen und denen, die tatsächlich gründen, liegt schätzungsweise bei etwa zehn Prozentpunkten.

Warum gibt es weniger Gründerinnen? – Ursachenforschung ohne Fakten

Wie so oft im Leben ist der Katalog der Fragen makellos, nur die Antworten sind rar gesät. So auch bei der Analyse der Ursachen, um die Kluft zwischen der Anzahl weiblicher und männlicher Gründer zu erklären. Immer wieder wird behauptet, dass Frauen „anders” gründen. Was genau diese Andersartigkeit ausmacht, ist jedoch unklar. Stattdessen bietet das Internet eine Reihe schwammiger Erklärungen für die deutschen Gründerstatistiken: Angeblich planen Frauen risikobewusster und brauchen daher häufig länger, bis sie in die Phase der tatsächlichen Umsetzung der Gründungsidee kommen.

Die Art des Unternehmens ist laut vieler Medien ein ebenso wichtiger Faktor: Gründerinnen seien weniger gewinnorientiert, heißt es, sodass klassische Fördermittel häufig nicht für die Selbständigkeit in Frage kämen.

Manch einer behauptet sogar, dass die Ursachen in unseren gesellschaftlichen Strukturen und somit in der Psyche verankert seien: Männer sind verantwortlich für den Hauptbroterwerb. So erleben es die meisten im Elternhaus. Folglich werde Männern schon früh der Impuls für ein wirtschaftliches Denken gegeben. Umgekehrt fehle dieser Impuls bei der Erziehung weiblicher Kinder häufig. Genau diese traditionellen Geschlechterrollen übertrage sich früh auf unser Unterbewusstsein. Fraglich ist nur, anhand welcher Daten diese Behauptungen bewiesen werden könnten.

 

Den Sprung wagen mit der richtigen Einstellung

Der Fokus auf die unterschiedliche Herangehensweise und Durchführung bei der Gründung ist aber wenig hilfreich. Die Untersuchung löst keine Probleme, sondern zählt diese lediglich auf. So liegt es nahe, dass eine solche Analyse eher demotivierend als ermutigend auf Frauen wirkt. Die große Angst vor dem Scheitern wird geschürt und beeinflusst Gründerinnen in der Planungsphase negativ. Die Mainzer Gründerin Sarah Kübler beispielsweise merkte in einem Interview mit firma.de an, dass sie sich ganz bewusst nicht mit der Thematik „Gründerinnen haben es schwer” und der passenden Literatur auseinander gesetzt habe. Sie verriet: „Hätte ich vorher gewusst, dass so wenige andere Frauen gründen, hätte ich mir bestimmt mehr Panik gemacht: Wieso macht das niemand, wieso sollte es ausgerechnet bei mir funktionieren?”

Selbsterfüllende Prophezeiung: Negativer Fokus schafft Angstklima

Wer einen Bogen um Lektüre mit negativen Inhalten macht, bewahrt sich häufig vor einer selbsterfüllenden Prophezeiung oder self-fulfilling prophecy. Was genau bedeutet das aber? Weil Du vom Schlimmsten ausgehst, erzeugst Du unterbewusst Mechanismen, die genau dieses Ergebnis herbeiführen. Somit ist die Prophezeiung vom Scheitern erfüllt und Du bestätigst Deine größten Befürchtungen. Rein psychologisch kann dies ein beruhigendes Ergebnis sein, denn die eigenen Erwartungen sind eingetroffen. Daher gilt es, diesen ersten Schritt bewusst zu nehmen und zu meistern: Die eigenen Erwartungen sollten realistisch, aber gleichzeitig motivierend sein.

Brauchst Du Unterstützung beim Thema Gründungsbürokratie? Wir helfen gerne. Vereinbare einfach ein Orientierungsgespräch mit uns!

Positiv bleiben durch selbstauferlegte Zensur

Die Vermeidung demotivierender Presse funktioniert, wenn Du Dir die Fallstricke einer Internetrecherche bewusst machst. Stelle Dir also immer die Fragen: Wer schreibt hier und zu welchem Zweck? Haben die Informationen Mehrwert für Deine Situation? Gibt es zuverlässige Quellen? Du suchst selbst aus, welchen Stimmen Du Glauben schenkst oder aber ignorierst. Suche Dir bewusst positive Impulse, die Dich in Deinem Vorhaben bestätigen!

Zukunft mitgestalten: Gründen über Geschlechtergrenzen und -klischees hinweg!

Egal ob Mann, Frau oder irgendwo dazwischen auf dem Geschlechterspektrum, als Elternteil oder kinderlos: Jeder Gründer muss sich ähnlichen Herausforderungen stellen. In einer idealen Welt sollte es keine zusätzlichen Hürden für Minderheiten der Gründercommunity geben, aber dort sind wir leider noch nicht angekommen. Umso wichtiger ist die Unterstützung aller Gründer untereinander. Wie kann also ein jeder zur Chancenverbesserung beitragen? Starke Netzwerke sollten möglichst heterogen zusammengesetzt sein und somit jedem ein Forum für individuelle Fragen, Tipps und Erfahrungsberichte geben. Isoliertes Inselwissen wird langfristig wenig an der Gründerstatistik ändern. Werde also Teil der Gleichstellung im Bereich Unternehmertum und teile Deine Erkenntnisse mit jedem, der Deine Hilfe und Unterstützung benötigt!

 

Fazit zur Förderung der Selbständigkeit als Frau

  • Vertraue auf Deine eigenen Fähigkeiten.
  • Sei selektiv bei der Wahl Deines privaten Unterstützer-Kreises.
  • Hilfe gibt es von vielen Seiten, wenn Du aktiv danach suchst.
  • Kalkuliere erste Rückschläge mit ein.
  • Die Förderung Deiner Selbständigkeit kann, aber muss nicht speziell auf Frauen zugeschnitten sein.
  • Suche finanzielle Unterstützung abseits der klassischen Gründer-Förderungen.
  • Halte durch: Die Suche nach einem geeigneten Berater oder Kapitalgeber kann komplex und langwierig sein.
  • Vermeide negative Einflüsse, die gar nichts mit Deiner individuellen Gründungssituation zu tun haben.
  • Suche Dir positive Verstärker.
  • Unterstütze andere Gründer und werde Teil einer neuen, vielfältigeren Community.

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